Glück muss man haben

So einen guten Flug hatte ich noch nie. Zunächst hätte ich es fast bereut, wieder einmal keinen Platy vorreserviert zu haben für meinen Flug nach Chicago (woran sich auf der Reise nach Kalifornien ein weiterer Flug nach San Francisco anschließen sollte), da mir der Herr vom Bodenpersonal von American Airlines zunächst nur einen Mittelplatz anbieten konnte. Doch sein Ratschlag, etwa 30 Minuten zu warten, lohnte sich: Er bot mir einen Platz in der Business Class an.

Zwar funktionierte die elektronische Sitzverstellung nicht, doch diesen kleinen Nachteil nahm ich bereitwillig in Kauf, entpuppte sich der neunstündige Flug von Frankfurt ans Ufer des Michigansees doch insbesondere als kulinarisches Erlebnis besonderen Komforts.

Es begann mit Champagner…

Noch vor dem Abflug wurde den Geschäftsklässlern ein Glas Champagner gereicht, während man sich einerseits damit abfand, dass man beinah mehr Beinfreiheit hatte als unter dem eigenen Schreibtisch und man sich andererseits beäugt sah von den Fluggästen der Economz Class, so wie man es schon diverse Male selbst tat. Mit meinem Nebensitzer hatte ich zudem Glück: Ein Amerikaner, der kürzlich seinen Master in Philosophie absolviert und soeben einen zehnmonatigen Aufenthalt als Englischlehrer an der Universität Eichstätt beendet hatte. Auch er war noch nie in der Business Class geflogen, und somit teilten wir unsere Freude über unser Zufallsglück.

Recht bald nach dem Abflug begann der kulinarische Rundumservice. Ich möchte hier gar nicht zu viele Worte machen über die einzelnen Gänge des Hauptmenüs und des – nach Chicagoer Zeit – spätnachmittäglichen Imbisses. Stattdessen schreibe ich hier einfach die Speisenfolge auf, die eigentlich für sich selbst sprechen sollte:

Hauptmenü

Zur Begrüßung
Warme Nüsse und Käsekollektion

Meeresfrüchte zum Auftakt
Gegrillte Garnelen, heißgeräucherter Lachs und Fischmousseline, serviert mit Kerbelsahne und frischer Zitrone

Salat
Blattsalate der Saison und frisches Gemüse, dazu Pfeffer-Sahnedressing oder Castello Monte Vibiano Olivenöl und Balsamessig

Brotkob
Gourmet-Brotauswahl gereicht mit Butter oder Castello Monte Vibiano Olivenöl

Gegrilltes Rinderfilet (daneben gab es Lachs, Huhn und Gemüselasagne als übrige Hauptspeisen zur Auswahl)
Rinderfilet mit Pflaumen-Demiglace, serviert zu Zucchini, Kartoffel-Kohlterrine und Waldpilzragout

Käse- und Dessertwagen
Key Lime Tarte (Ich konnte leider aufgrund meiner eigentlich schon vollkommenen Sattheit nicht mehr die Eisbombe wählen, die ebenfalls zur Auswahl stand.)

Imbiss

Uno’s Pizza

Mini-Gemüsepizza Chicago gereicht zu frischem Blattsalat mit Tomate und Frühlingsywiebeln

Dessertwagen
Früchte der Saison und frisch an Bord gebackene Kekse

Nun, wie gesagt, ich war überwältigt von diesem Essen. Unbedingt erwähnen muss ich jedoch auch noch die guten Tropfen, die zu trinken mir vergönnt waren. Insbesondere der Weißwein hatte es mir angetan:

Champagner
Piper Heidsieck Brut Champagne

Weißwein
Wegeler-Erben Berncasteler Doctor Riesling Spätlese (trocken)

Rotwein
Penfolds Koonunga Hill Australian Shiraz

Unterhaltungsauswahl

Das Unterhaltungsprogramm unterschied sich dadurch, dass man sich allerhand Filme aussuchen konnte und man statt der billigen Ohrstöpsel sehr komfortable Kopfhörer bekam, sehr wohl von der Economy Class, doch darf ich an dieser Stelle anmerken, dass die Auswahlmöglichkeiten in der Normalklasse bei South African Airlines mindestens ebenbürtug sind, wie ich auf meinen beiden bisherigen Flügen nach und von Südafrika erfahren durfte.

Nichtsdestotrotz mein Fazit: Business Class really makes a difference!

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