Abschied (3) – Ein bunter Strauß maskuliner Klänge in Marburg-Cappel

Wer bei diesem Titel an ein Potpourri obszöner Laute denkt, wie sie sich nach manch deftiger Mahlzeit oder in feuchtfröhlicher Runde gelegentlich entwickeln, liegt (diesmal) falsch. Dank glücklicher Fügung ergab es sich, dass wir am 31. Januar 2007 ein Konzert unseres A-cappella-Ensembles Choronal forte im Bürgerhaus Cappel geben konnten, wodurch meine Abschiedstrias aus Party, Umtrunk und Konzert auf äußerst gelungene Weise komplettiert werden konnte.

 

 

 

 

Ich möchte an dieser Stelle nicht viele Worte verlieren, stattdessen mögen die hier zu sehenden Bilder, die allesamt Sascha Rösner (vgl. auch www.fotouristen.de) aus unserer Tieröko-AG gemacht hat und dem auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön dafür gebührt, für sich sprechen, ebenso wie ein Auszug aus dem Artikel von Ines Dietrich in der Oberhessischen Presse vom 3. Februar. Nur so viel: Wir, die Jungs von Choronal forte, hatten einen Riesen-Spaß!

Hier also der Artikel-Auszug:

[…]
Eins vorweg: Mit „A-capella-Gesang“ ist das, was die sieben Mitglieder
von Choronal forte“ auf die Bühne brachten, nur unzureichend
beschrieben. Sicher, das
Singen stand im Vordergrund und es war nicht
der Hauch einer stimmlichen Unsicherheit zu hören. Alle Mitglieder
haben ihre gemeinsamen musikalischen Wurzeln im Landesjugendchor
Rheinland-Pfalz und das erklärt die große musikalische Klasse und
Professionalität, mit der die jungen Männer auch enorm schwierige
Stücke meisterten. Aber was sie ihrem Publikum darüber hinaus zu bieten
hatten, verdient das Prädikat „Extra-Klasse“. Alle Sieben sangen nicht
nur, sondern zelebrierten ihre Lieder regelrecht und erweckten sie mit
riesiger Spielfreude zum Leben. „Guter Mann, du gehst so stille“
beispielsweise lehnte sich nur melodisch an den „Guten Mond“ an, hatte
ansonsten mit dem Wiegenlied so viel gemein wie A-Capella-Gesang mit
elektronischen Gitarren. „Was machen Männer gerne, wenn sie verheiratet
sind?“ fragte Horst Schäfer in der Anmoderation das Publikum und
beantwortete die Frage gleich selbst: „Sie gehen in die Kneipe!“ Und
das war dann auch das Thema des Liedes, in dessen Verlauf ein
abendlicher Gasthaus-Besuch, die fortschreitende Volltrunkenheit bis
hin zum taumelnden Nachhauseweg des Protagonisten ausführlich erläutert
und dargestellt wurden. Tenor Christian Hof übernahm die Rolle des
„guten Mannes“, torkelte durch Saal und über die Bühne, hielt sich an
imaginären Straßenlaternen fest und ließ die Zuhörer teilhaben an
würgenden Geräuschen, die freundlicherweise hinter der Bühne produziert
wurden. Die überzeugende musikalische wie schauspielerische
Glanzleistung löste beim Publikum hilflose Kicherattacken aus, während
„Choronal forte“ ungerührt die Moritat beendeten. Wie passend, danach
gleich „What shall we do with the drunken sailor“ anzustimmen. Vor dem
inneren Auge des Betrachters verwandelten sich die sieben in schwarzen
Anzüge gewandeten Sänger in ernsthaft debattierende Seeleute, die an
Bord ihres Schiffes alle Möglichkeiten erörterten, was denn nun mit dem
betrunkenen Matrosen geschehen solle. Aber das Programm von „Choronal
forte“ hielt nicht nur die Problematik rund um den Alkohol und seine
Folgen bereit. Die Sänger bewiesen ihre Vielfalt mit Showeinlagen, die
ein bisschen an längst vergangene Samstagabend-Shows erinnerten. Bei
„Halt mal die Sonne an“ verwandelten sie sich in Chor, Schlagerstar und
Fernsehballett gleichzeitig, das Gedicht „Ermunterung“ von Robert
Gernhardt hatten sie so skurill und gleichzeitig wunderschön vertont,
dass es dem Meister der Sprache sicher sehr gefallen hätte. Kleinere
Zwischenfälle wie einen akuten, ungeplanten Lachanfall von Alexander
Sadeq kommentierten sie mit der trockenen Frage ans Publikum: „Kann
jemand Bass singen- hier ist gerade ein Job frei geworden?!“ Mit Humor,
phantomimischem Können, unbändiger Freude am Gesang und vollem
Körpereinsatz (auch vor der klassischen Saturday-Night-Fever-Pose
schreckten sie nicht zurück) boten „Choronal forte“ ihrem Publikum zwei
Stunden lang hervorragende Unterhaltung auf höchstem Niveau mit
integrierter Gute-Laune-Garantie.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Beteilige dich an der Unterhaltung

3 Kommentare

  1. Das Konzerthighlight des Nordrhein-Westfälischen A-Cappella-Sommers steht an: Am Sonntag, den 1. Juli tritt das Ensemble "Choronal forte" mit seinem Programm "Ab 12 – Erschreckend maskuliner A-cappella-Gesang" in Solingen-Ohligs auf.

  2. Liebe Kulturinteressierte,es ist soweit: In allernächster Zukunft gibt es ein weiteres Highlight der A-cappella-Musik. Choronal forte gastiert mit seinem Programm "Ab 12 – erschreckend maskuliner A-cappella-Gesang" in Mainz (14. Oktober, 20 Uhr,

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