Die Kuchenmafia

Heute gab es folgende mail über den Abteilungs-Verteiler:

"Hi All, to celebrate that I recently got a paper published
and because of a benign but persistent pressure from the cake-mafia I will
bring cake today at 15.00 in the coffereoom."

Eine solche Mail lässt erahnen, dass es in unserer Abteilung, die wie bereits in einem vorangegangenen Eintrag aus den Arbeitsgruppen der Professoren Boomsma und Rahbek besteht, ein ausgeprägtes Sozialleben gibt. Was durchaus naheliegt, beschäftigt sich die Boomsma-AG doch vorwiegend mit sozialen Insekten, namentlich Ameisen. Folglich ist jener Teil des Departments – so scheint es mir zumindest bisher – in Sachen sozialer Aktivitätsentfaltung der AG Rahbek, der ich bekanntlich auch angehöre, etwas überlegen. Doch wir nehmen gerne an den von den Insekten-Leuten organisierten Gemeinschaftsveranstaltungen teil…

Zurück zum Thema Kuchen-Mafia. Die Kuchen-Mafia der Abteilung für Populationsbiologie im Institut für Biologie organisiert die Versorgung mit Kuchen. Hierzu gibt es bestimmte Regeln, die uns neuen Mitgliedern der Abteilung heute en detail erklärt wurden.

Gründe, einen Kuchen mitzubringen, sind:
  • Ankunft als neues Mitglied der Abteilung
  • Veröffentlichung eines papers
    • hier gilt bereits die Nachricht der Annahme des papers als Kuchengrund – liegt zwischen Annahme und Druck ein zu langer Zeitraum, ergibt sich zwangsläufig ein neuer Kuchengrund
    • für Publikationen in Nature oder Science werden zwei Kuchen fällig
  • Ablehnung eines papers (im Falle der Bekanntgabe derselben)
  • Geburtstag
  • Hochzeit
  • Scheidung
  • Geburten
Es gibt vier Kategorien von Kuchen:
  1. selbst gebacken
  2. von Freund/Freundin bzw. Ehegatten gebacken
  3. selbst gekauft
  4. von Freund/Freundin bzw. Ehegatten gekauft

Je nachdem, welches Ereignis aus der o.a. Liste eintritt, bestimmt sich die Anzahl der Kuchen bzw. die Mindestanzahl der Kategorie. Grob gerechnet, könnte man z.B. sagen, dass eine Science-Publikation ca. 2 Kategorie-1-Kuchen oder 3 Kategorie-3 Kuchen erfordert.

Es gibt – gemäß guter alter Mafia-Sitte – selbstverständlich keine schriftliche Fixierung der Kuchen-Mafia-Regeln. Dementsprechend sind die hier zu lesenden Angaben als vertraulich bzw. nicht existent zu behandeln. Aber wir sind ja hier unter uns.

Morgen gibt es aus Anlass des 30 Geburtstages eines deutschen Kollegen übrigens Bier. Na also!

…noch was dienstliches

Um hier nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, ich würde die Zeit nur mit Kaffeepausen, Kuchenregeln und Blog-Einträgen verbringen (die Marburger Tierökos wissen sich ja mit solchen Anschuldigungen auseinanderzusetzen), füge ich hier noch einen kleinen Hinweis an, dass ich seit heute auf der Website meiner spanischen Heimat-Arbeitsgruppe mit einem kleinen Text online bin.

Beteilige dich an der Unterhaltung

2 Kommentare

  1. Wenn man das Wort “Kuchen” durch “Bier” vertauscht, erinnern mich die Regeln etc. sehr an Deine Heimatarbeitsgruppe.
    Schön, dass Du nun auch die Qualtitäten von Ameisenforschern erkannt hast. Mir sind Myrmekologen auch durchweg als nette Leute bekannt. Vielleicht solltest Du noch umsatteln? Dann könnten wir hier eine Ameisengruppe aufmachen!
    Grüße Caspar von mir!
    take care,
    Jochen

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