Skak, Kamelopedia und der Väteraufbruch

Skak

Gestern gab es Skak. Skak heißt Schach. Allwöchentlich trifft sich der kleine, inoffizielle Schachclub des Department of Biology, um in ungezwungener Atmosphäre seine Schachkünste anzuwenden und auszubauen. Ich selbst spiele Schach, seit ich ungefähr acht Jahre alt bin. [Sagt man hier eigentlich bin oder war? Ich war ja damals acht, bin es aber immer noch, nur kamen inzwischen ein paar zahlreiche Jahre dazu. Egal.] Naja, so ist das vielleicht falsch ausgedrückt, denn ich lernte es zwar mit acht und habe damals auch viel geübt mit Tante Kiss – unserer Nachbarin und meiner unvergessenen Kinderfrau Josephine Kissener -, und in der Mittelstufe im Gymnasium gab es dann nochmal so eine Schach-Phase, in der unser Freundeskreis sich rundum mit Schachcomputern ausstattete, doch danach ist die Schacherei wieder ziemlich eingeschlafen. Nun erwacht sie wieder, und es macht ziemlichen Spaß, muss ich sagen! Ja, da werden jetzt manche sich das nicht vorstellen können, dass Schach spannend sein kann, doch denen muss mit Entschiedenheit widersprechen und mit Nachdruck betonen: Doch! Es ist spannend, es ist sogar außerordentlich adrenalinerhitzend, wenn man nicht nur gegen den Gegenspieler, sondern auch mit bzw. gegen die Uhr spielt, z.B. in Blitzpartien von 5 Minuten. Da darf man dann halt pro Zug nur 10-20 Sekunden aufwenden (abgesehen von der Eröffnung, die natürlich schneller gehen sollte!!), sonst hat man echt gelitten. Ich habe schlussendlich dreieinhalb von sieben gespielten Partien gewonnen, was ich angesichts der wirklich hervorragend und deutlich besser als ich spielenden Gegner als gar nicht übel betrachte. Bei der Phrase "gar nicht übel" fällt mir dann noch die Szene in Loriots "Ödipussi" ein, in der Frau Winkelmann zum Gesang anhebt und Frau Kekse, äh, Tietze, einen beginnenden Übelkeitsanfall vortäuscht, derweil Pussi (= Paul Winkelmann alias Loriot oder andersherum) begeistert dahin schmilzt und Herr Kekse, äh, Tietze empfiehlt, zum Schutze der Nachbarn die Fenster zu schließen. Hach, da könnte ich jetzt noch stundenlang drin schwelgen, doch das würde hier zu weit führen…


Kamelopedia

Allen Internetfreunden sei an dieser Stelle die Seite Kamelopedia ans Herz gelegt. So viel Absurdität, Schwachsinn und skurrilen Humor, der wirklich zum ein oder anderen Schmunzen, wenn nicht gar Lachanfall, anregt, muss man erst mal an anderer Stelle finden. Zu empfehlen ist angehenden Wissenschaftlern beispielsweise der Artikel zum Froscher, Freunden schwarzen Humors wird der Artikel zu einem Herrn A. Höckler gefallen. Grenzwertig, in der Tat, aber so ist das mit dem Sarkasmus.

Empfohlen wurde mir die Seite übrigens von einer hochgeschätzten Kollegin und ehemaligen Marburger AStA-Vorsitzenden in einer Skype-Konferenz mit einer weiteren, ebenfalls hochgeschätzten Kollegin, die sich am Beginn einer großartigen wissenschaftlichen Gesangskarriere befindet. Oder war es eine gesangliche Wissenschaftskarriere? Man weiß es manchmal nicht so genau.


Der Väteraufbruch

Heute hat das Bundesverfassungsgericht ein Urteil zu DNA-Tests von Vätern bzw. Kindern bzw. Kindern und Vätern bzw. zum Zwecke des Nachweises von Vätern bzw. Kindern gesprochen. Der Inhalt ist auf einschlägigen Seiten des Verfassungsgerichtes nachzulesen, wenn man denn die Zeit dazu hat.

Mit Sicherheit hat die Zeit dazu Herr Prof. Dr. Dr. U. Mueller vom Institut für Medizinische Soziologie und Sozialmedizin der Philipps-Universität Marburg. Er ist unter anderem tätig im Senatsausschuss für Studium, Lehre und Nachwuchsförderung der Philipps-Universität, Mitglied einer schon lange im Bundestag vertretenen Partei, Vorstand im Väteraufbruch für Kinder e.V., begeisterter Skifahrer und trägt auch im Winter coole Sonnenbrillen. Im Senatsausschuss leistet er außerordentlich wichtige Beiträge, z.B. mit dem Tagesordnungspunkt "Wege und Chancen zur Promotion für Frauen und Männer an der Philipps-Universität. Ein Zwischenbericht für den Fachbereich Medizin 2002-2005 von Herrn Prof. Dr. Dr. Ulrich Mueller". Mit verschiedenen Einlassungen zu Themen, die offenbar im Fachbereich Medizin nicht gerade ganz oben auf der Tagesordnung stehen, gibt er insbesondere den Studierenden im Ausschuss immer wieder wertvolle Beispiele, wie gewisse Einstellungen, die bei der Mehrheit der Professoren heute gottlob verschwunden sind, auch heute noch bei manchen Mitgliedern dieses erlauchten Standes ein Reliktdasein fristen. Herr Prof. Dr. Dr. Mueller gibt Interviews im Deutschlandfunk und publiziert wichtige Beiträge in "The Aging Male". Weiter so!

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