Neues aus der Klimawelt

[update: 1. Mai 2007]

Klima regiert, wer das noch nicht kapiert hat, hat verpennt. Allenthalben wird berichtet über Dürre, Überschwemmung und Schmilzgletscher. Welche Diversität, vom Sicherheitsrisiko über Methanreis bis hin zum Orchideenzuwachs, die Klimawandelmeldungen der letzten 19 Tage aus bloß fünf Online-Quellen erreichen, ist in dieser Online-Presseschau dargestellt. Neben weiteren Klimakommentaren aus meiner eigenen Feder soll dies in den nächsten Wochen und Monaten ein Schwerpunkt meiner Blog-Berichterstattung werden. Eins ist sicher: Es bleibt spannend!

[Die Meldungen mit jeweils einer kurzen Zusammenfassung sind hier in umgekehrt chronologischer Reihenfolge zu finden.]

1. Mai 2007, ENN
For Asian countries, targeting rice paddies could help reduce greenhouse gas emissions

Reisfelder sind Methanproduzenten. Ein verbessertes Wassermanagement und neue Düngemittel bieten Abhilfe. Doch was ist mit den armen asiatischen Ländern? Pete Smith, Hauptautor des Landwirtschafts-Kapitels des 3. Teils des diesjährigen IPCC-Reports: "You can’t start thinking about climate mitigation if you have to feed your family".

30. April 2007, sueddeutsche.de
Bush beweg sich auf Europäer zu
Merkel und Bushs Wende

George W. Bush stimmt einer Eklärung zu, in der der Klimaschutz als vordringliches Ziel US-amerikanischer und europäischer Politik anerkannt wird. Ob dies dem Einfluss von Eu-Ratspräsidentin Merkel zu verdanken ist, steht auf einem anderen Blatt.

30. April 2007, sueddeutsche.de
Energiekonsum steigt um 50 Prozent

Während der IPCC über den dritten Teil seines diesjährigen Berichts streitet, stellen die Vereinten Nationen fest, dass in den nächsten 25 Jahren der weltweite Energiebedarf um die Hälfte zunehmen wird. Zitat von Katars Energieminister: "So lange Frauen und Kinder noch nach Feuerholz suchen müssen, Schüler und Studenten nach Sonnenuntergang nicht mehr lesen können, und neuen Industrien die nötige Energie zum Produzieren fehlt, ist das Ziel einer wirtschaftlich, sozial und umweltmäßig gerechten Entwicklung ausgeschlossen“.

30. April 2007, ENN
Gore calls Canadian climate change plan a ‘fraud’ designed to mislead citizens

Klimapräsident der Herzen Al Gore kritisiert heftig die kanadische Regierung, da ihr neuer Treibhausgasreduktionsplan keinerlei konkrete Ziele aufweist und der Industrie gar die Erhöhung der Emissionen ermöglicht.

30. April 2007, ENN
The heat is on for greenhouse gas methane

Methan übertrifft Kohlendioxid um mehr als das 20fache hinsichtlich seiner Wirkung als Treibhausgas – ein Fünftel der Klimaerwärmung seit dem Beginn der Industrialisierung ist dem Pupskuhgas zuzuschreiben.

30. April 2007, ENN
Germany in losing battle to save last glacier

Trotz Schneegeschiebe und Schutzplanen wird der Zugspitzgletscher, Deutschlands einziger und letzter Gletscher, wohl doch der Klimaerwärmung zum Opfer fallen.

26. April 2007, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Die Bundesregierung will handeln.

Umweltminister Gabriel gibt seine Regierungserklärung "Klimaagenda
2020" ab und proklamiert den Umbau der Industriegesellschaft. Er stellt
einen ambitionierten 8-Punkte-Plan vor, mit dem er die
Treibhausgas-Emissionen um 40 Prozent bis 2020 senken will.

Pressemitteilung
Regierungserklärung
Hintergrundpapier

26. April 2007, sueddeutsche.de
Papst fordert Respekt vor der Natur

Benedikt XVI. mahnt, dass der Mensch sich in seinen Lebens-, Produktions- und Konsumstilen wandeln müsse, die Natur achten solle und sich dabei an den Anforderungen für einen anhaltenden wirtschaftlich-sozialen ausrichten solle. Indessen ruft Italiens Regierung den Wassernotstand aus und Kritiker machen derselben Regierung wegen undichter Leitungen schwere Vorwürfe.

26. April 2007, sueddeutsche.de
Orchideen in Deutschland: Rückkehr der Königinnen

Außer dem Wirtschaftswachstum mal was positives: Fachleute verzeichnen einen Aufschwung in deutscher Orchideendiversität und -abundanz! Bienenragwurz, Stendelwurz, Frauenschuh und Hängendes Männchen sind wieder im Kommen. Doch leider nicht im Moor.

26. April 2007, sueddeutsche.de
Klima in Deutschland: Die Angst vor der großen Dürre.

Bauern bangen um Kartoffeln und Sommergetreide, Forstmänner fürchten den Borkenkäfer. Gärtner raten: Blumen gießen mit Verstand! Morgens und direkt auf die Wurzeln.

23. April 2007, telepolis
Zieht euch warm an: Vor 30 Jahren hat der ehemalige US-Präsident den Bericht "Global 2000" in Auftrag gegeben, worin bereits vor der Klimaerwärmung gewarnt wurde

Jimmy Carter, Vorvorvorvorgänger George W. Bushs im Amte des US-Präsidenten, gab 1977 eine Studie in Auftrag, die die Themen Bevölkerungswachstum, Ressourcen und Umwelt bis zum Jahr 2000 untersuchen sollte.

23. April 2007, ENN
China says global warming threatens development

Kontrastierende Aussagen im Nationalen Klimawandelreport Chinas: Zum einen wird konstatiert, dass Unsicherheiten in Bezug auf den Klimawandel es rechtfertigen, keine Anstrengungen zu unternehmen, sich am Ziel einer internationalen Reduktion der Treibhausgase zu beteiligen. Andererseits findet man den deutlichen Hinweis, dass die wirtschaftliche Entwicklung und die nationale Sicherheit gefährdet seien, wenn nichts unternommen wird. Doch der Report räumt dem ökonomischen Wachstum klare Priorität ein: "For a considerable time to come, developing the economy and improving people’s lives remains the country’s primary task".

23. April 2007, sueddeutsche.de
Kanzlerin kritisiert Klimaschutzdebatte

Angela Merkel sieht es als Aufgabe der Bundesregierung, "deutlich zu machen, dass wir auf breiter Front handeln müssen, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen".

20. April 2007, ENN
World needs to axe greenhouse gases by 80 percent, report says

Die Welt wird ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent (!) reduzieren müssen, um eine Chance zu haben, den Klimawandel nennenswert anschwächen zu können.

18. April 2007, sueddeutsche.de
Klimaschutz: Der Widerspruch in unseren Köpfen.

Ein weiterer, und doch so notwendiger Appell an alle Autofahrer: "Jeder einzelne Kilometer, der überflüssigerweise gefahren wird, schädigt die Umwelt."

17. April 2007, ENN
U.S. rejects call for tougher U.N. environment role

Die USA befürworten durchaus eine Entwicklung der Stärkung des UN-Umweltprogramms, sehen aber naturgemäß keine Notwendigkeit für eine neue, mächtigere Umweltbehörde.

17. April 2007, ENN
Melting Himalayan glaciers pose security risk, UNEP says

Und noch ein Sicherheitsrisiko: Das Schmelzen des Eises vom Dach der Welt wird vermutlich zu Massenmigration, Verlust von Ackerland und zu Konflikten um Süßwasser führen. Achim Steiner, Leiter des UN-Umweltprogramms: "When people start moving, it puts people into competition with one another. Where will these people go? Where will they run to where other communities want them?"

17. April 2007, ENN
Global Warming may put U.S. in hot water

Von einem die nationale Sicherheit beeinflussenden Problem ist die Rede, wenn es um Wasserknappheit und Überflutungen in den Vereinigten Staaten von Amerika geht: Der ohnehin schon trockene Südwesten verdorrt, die Großen Seen schrumpfen, Küstenregionen sind von mehr und heftigeren Überschwemmungen bedroht.

17. April 2007, sueddeutsche.de
Mit Klasse in die Katastrophe

Produkte für den Klimawandel: Sturmschirm, Kurbelradio und Wetter aus dem Glas. Was sich die Industrie für die sich ändernde Welt ausdenkt.

17. April 2007, sueddeutsche.de
Erderwärmung erstmals Thema im UN-Sicherheitsrat. EU: Klimawandel gefährdet den Weltfrieden.

Großbritannien bringt den Klimawandel in den Sicherheitsrat, gegen den Willen der Hauptklimasünder China und USA. Für Margaret Beckett, britische Außenministerin, ist der Klimawandel denn auch der "heraufziehende Sturm unserer Generation". Der UN-Botschafter Deutschlands erklärte ebenfalls, es gebe eine "deutliche Verbindung zwischen Klimawandel und Konfliktprävention."

16. April 2007, ENN

Global warming a security risk

17. April 2007, sueddeutsche.de

Warnung des Militärs: Klimawandel bedroht die Nationale Sicherheit der USA

Diverse pensionierte Generäle der Vereinigten Staaten befürchten
dramatische militärische Konsequenzen des Klimawandels, wenn die
Kohlendioxid-Emissionen nicht bald gesenkt werden.
Zitat eines Ex-Generals: "Wir werden kurzfristig wirtschaftlich auf die
eine oder andere Art dafür bezahlen, um dieses Gas zu reduzieren,
andernfalls werden wir später militärisch mit dem Verlust von
Menschenleben bezahlen".

16. April 2007, ENN
Far North feels worst effects of warming

Inuit brechen durch dünnes Eis, Delfine werden gesichtet, während Jagdzügen fehlt der Schnee für Iglus: Eine 5000 Jahre alte Kultur ist durch den Klimawandel in Gefahr.

13. April 2007, sueddeutsche.de
Umweltschutz absurd: Besseres Klima? Nein: mehr Autos!

Tiefensees Automogelpass und der Deutschen liebstes Spielzeug – Auto, Auto, über alles, über Klimawandelquatsch?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

1 + 8 =