Tag der Arbeit in Madrid

1. Mai – Tag der Arbeit. Die Straßenarbeiter, die heute die neuen Granitplatten auf dem Paseo de la Castellana verlegt haben, kamen wohl nicht in die Verlegenheit, sich zu fragen, was es mit diesem Tag überhaupt auf sich hat, sie mussten halt arbeiten – trotz Feiertag.

Ein schöner Tag war es eigentlich heute – allein rein wettertechnisch – nach ein paar Tagen Nässe, Kühle und Regen. Spanisch-sommerliche Temperaturen lassen, nach einem mehrtätigen Intermezzo vor mehreren Tagen, nach wie vor auf sich warten.

Tag der Genüsse könnte man den heutigen Ersten Mai auch nennen, der für mich begann mit einem musikalischen Genuss. Die Berliner Philharmoniker feierten heute ihr 125jähriges Bestehen, und das traditionelle Europakonzert, das immer am heutigen Tage gegeben wird, wurde gottlob auch im spanischen Fernsehen übertragen. Das Orchester und sein Chef, Sir Simon Rattle, haben mit einer solchen Intensität v.a. Johannes Brahms’ 4. Sinfonie gespielt, mit einer solchen Dichte in den Streichern, einer solchen Brillianz in den Bläsern, einer solch fantastischen Herausarbeitung der Brahmsschen Melodik, dass ich vor Begeisterung am liebsten in den Fernseher gesprungen wäre.

Der zweite Genuss, wenn man ihn so nennen kann, war ein Salat im Restaurant "Pizza Jardin" um die Mittagszeit. Man findet dieses Lokal am Paseo de la Castellana, gleich beim Hardrock-Café in Madrid. Eine ausführlichere Kritik zu diesem Lokal soll hier demnächst veröffentlich werden, vielleicht auch manch andere mehr, sollten doch in den drei Jahren, die ich hier in Madrid und in Kopenhagen bin, einige Restaurantbesuche zusammenkommen…

Der dritte Genuss war schließlich die Tatsache, dass ich das Motto des Feiertags beim Wort nahm und im Museum ein bisschen an meiner geschätzten Amphibientaxonomie herumwerkelte. Und der neuerliche Klimanews-Eintrag ist schließlich auch noch dabei rausgesprungen. Immerhin.