10 Tage unter 8 Titeln: update

In Lücken kann offenbar so einiges passieren. Wie man aus den Datumsangaben der Einträge dieses Blogs ersehen kann, blieb es mir an allen Tagen des ersten Junidrittels verwehrt, diese Seite aktuell zu halten. Doch mitnichten liegt dies daran, dass nichts passiert ist – im Gegenteil. Von Madrid ging’s nochmals nach Westfalen, von Westfalen wieder nach Madrid, von dort in den Westerwald, nach Frankfurt und schließlich nach London. Was genau ich hier und da und dort erlebte, versuche ich zwar knapp, doch auch angemessen zu berichten. Die Titel, deren Unterbau in den nächsten Tagen vervollständigt wird, sind:

  • Katholischer Jahrestreff
  • WG-Abschied
  • Sommerforschungsplan
  • Arbeitsabschied
  • Richtiger Abschied
  • Westerwalderholung
  • Musikalische Perspektivsitzung
  • Frankfurter Freunde

1.-3. Juni: Katholischer Jahrestreff

Mein erster Deutschlandaufenthalt dieses Monats brachte mich erneut ins Westfälische, und zwar wie jedes Jahr zum Jahrestreffen des Cusanuswerks. Das Thema der diesjährigen Zusammenkunft aller Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie vieler Altcusanerinnen und Altcusaner war "Global Governance". Was man sich unter diesem Begriff vorstellen kann, versuchte der Hauptredner, Prof. Dr. Hanns Maull von der Universität Trier in seinem Vortrag, der sich in der Tat vorwiegend ums Begriffliche drehte, zu erörtern, was ihm zwar bedingt gelang, um dann jedoch zu betonen, dass ihm ein anderer Terminus aus verschiedenen Gründen besser gefalle. Jener Begriff ist mir jedoch inzwischen leider wieder entfallen.

Die drei Höhepunkte des Samstags waren für mich zum einen das Fußballspiel, das zwischen der Mannschaft der Cusanuswerk-Geschäftsstelle (unterstützt von zahlreichen Altcusanern, so auch von mir, wobei ich bei meiner Spielstärke nicht gerade von Unterstützung sprechen möchte…) und der der Studierenden (Endergebnis: 2:7), die Chorproben unter der Leitung des großartigen Bernd Scharfenberger, sowie der traditionelle Ballabend, bei dem meine bescheidenen Tanzkünste unter Beweis zu stellen es mir insbesondere mit Frau G. aus L. eine große Freude war.

Die Nacht von Samstag auf Sonntag war wie üblich lang, Hausrotschwanz und Amsel sangen selbstredend beim Weg zur Bettruhe, welche folglich kurz blieb. Doch im Gegensatz zu vergangenen Jahren gelang es mir während der inhaltlichen Einheit am Sonntagmorgen diesmal leichthin, nicht Morpheus’ Armen anheimzufallen. (Wobei ich der Richtigkeit halber feststellen muss, dass beim letztjährigen Jubiläumsfestvortrag des Altcusaners und Bundestagspräsidenten Norbert Lammert ich ebenfalls ohne Schwierigkeiten wachzubleiben im Stande war.) In diesem Jahr war der inhaltliche Hauptpunkt am frühen Sonntag eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Auf dem Weg nach Heiligendamm – Erwartungen an den G8-Gipfel 2007". Dies war nicht nur eine konzeptionell gute Idee, vielmehr gelang es der Moderatorin, ebenfalls Altcusanerin und Chefredakteurin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Claudia Nothelle, die Diskussion kontrovers, inhaltlich gehaltvoll und gleichsam unterhaltsam zu gestalten. Einig waren sich, bei sonst kaum überbrückbar scheinenden Konsequenzen, indessen alle Diskussionsteilnehmer, so möchte ich durchaus subjektiv zusammenfassen, dass der Megagipfel wie seine Megacontrabegleitung als Inszenierungen sondergleichen aufgefasst werden dürfen, deren Stattfinden bzw. Fortführung von außerordentlicher Fragwürdigkeit sind. Der geistliche Schlusspunkt des Jahrestreffens war der gemeinsame Gottesdienst mit einem neuen Gesicht am Altar: Dr. Rainer Hagencord zelebrierte die rundum gelungene Festmesse als neuer geistlicher Rektor des Cusanuswerks, zum Gelingen trug maßgeblich der Chor bei, in dessen tenoraler Fraktion ich zu mehr Unterstützung beitragen konnte als beim sportlichen Ereignis auf dem Fußballplatz.

Das Fazit der Tage in der westfälischen Abgeschiedenheit Eringerfelds: Das (teils lange herbeigesehnte) Wiedersehen lieber Freundinnen und Freunde, die inhaltlich-politische Bereicherung sowie das Kontrastprogramm aus feiernder Ausgelassenheit und geistlicher Einkehr machen das Jahrestreffen der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk zu einem Höhepunkt des Jahres, den ich auch in den nächsten Jahren nicht missen möchte.

4. Juni: WG-Abschied

Zu meinem WG-Abschied versuchte ich noch einmal meine bescheidenen Fähigkeiten in der Küche zu beweisen. Und in der Tat waren meine Mitbewohner Omar, Riki und Richard sowie Omars Freund aus San Francisco, Bobbie, vom Schweinefilet in reichlich Sahnesoße recht angetan. Es war echt nett mit den Jungs! Unkompliziert, harmonisch, sympathisch. Was ich nicht vermissen werde, ist indessen mein Zimmer, welches mit seinen allenfalls 10 Quadratmetern nur Platz für Bett, Schrank und Stuhl bot und daher noch nicht einmal eine Rückzugsmöglichkeit bot, wenn ich mal in Ruhe am Laptop was arbeiten wollte…

5. Juni: Sommerforschungsplan

Am Abend jenes Dienstags lud mein Madrid-Chef Miguel Araújo mich unverhofft zu Tapas ein, um zu mit mir zu besprechen, wie ich am wissenschaftlich sinnvollsten meine Anwesenheit in Kopenhagen bzw. Abwesenheit aus Madrid zubringen sollte. Zu den sehr vielversprechenden Ergebnissen dieses Gesprächs nur so viel: Wenn mir all das gelingt, was ich wir bei Tapas, Bier und Wein umreißen konnten, neben den ohnehin geplanten Konferenzaufenthalten in Kalifornien und Mittelhessen, dann freue ich mich auf die Erweiterung meiner Liste der "in preparation"-Artikel ab dem Spätsommer. Doch man soll den Sommer ja bekanntlich nicht vor dem Spätherbst zu loben versuchen…

6. Juni: Arbeitsabschied

Obligatorisch und im Rahmen der hier angedeuteten Abschiedstrias der zweite Schritt war der Kneipengang mit den Kollegen nach Arbeitsende an meinem letzten Abend in Madrid. Wenn es auch nicht so feuchtfröhlich, ausgelassen und tanzintensiv war wie an manch anderem Abend zuvor, so war es doch eine nette Sache.

7. Juni: Richtiger Abschied

Ja, und am Donnerstag, dem 7. Juni machte ich mich dann mit ca. 3 Kubikmetern Gepäck Richtung Westerwald auf. Viel mehr will ich auch gar nicht dazu schreiben, denn wenn man diesen ganzen Plunder mal einen Tag lang bei sehr sommerlichen Celsiusgraden durch die Gegend geschleppt hat, dann freut man sich, wenn man nicht mehr dran denken muss. Wohlbehalten kam ich dann nach ca. siebenstündiger Reise am altbekannten Bahnhof in Au an der Sieg an, und zum Tagesausklang genoss ich ein feines Glas halbtrockenen Weißweins mit den Eltern.

8. Juni: Westerwalderholung

9. Juni: Musikalische Perspektivsitzung

10. Juni: Frankfurter Freunde

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2 Kommentare

  1. Hach, diese ganzen Clubs… Du hast eben meine Meinung verstärkt, dass es sich bei Begabtenförderungswerken offenbar um ähnliche Netzwerkstrukturen handelt, wie bei Burschenschaften – nur, dass die Ausschlusskriterien etwas schöner anzusehen sind.

    1. Hach, was ein Unfug, kann ich da nur sagen. Ohne darauf an dieser Stelle näher eingehen zu wollen: Die deutschen Begabtenförderungswerke mit Burschenschaften zu vergleichen zeugt von entweder Fehlinformation oder -interpretation. Es gibt bei den Werken in ihrer Gesamtheit und somit insbesondere bei ihren Aufnahmekriterien eine so große Diversität, dass man beinah schon suchen muss, wenn man ein Ausschlusskriterium finden will. Insofern ist die Vermutung, die “Ausschlusskriterien” seien nur “etwas schöner anzusehen” als bei in der großen Mehrheit konservativ ausgerichteten Männerbünden, grober Unfug!
      Aber ich freue mich über Kommentare, besonders von dir, Herr Universitätssenator 😉 Gruß, Christian

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