Studiengebühren: Entlarvender Stern und verblendete Wirtschafswoche

Heute kann ich nicht umhin, die hochschulpolitisch interessierten Blogleser auf zwei jüngst online erschienene Artikel des Stern und der Wirtschaftswoche aufmerksam zu machen. Vorweg nur so viel: Stern gut, WiWo schlecht.


Im Stern wird die Seite "unicheck.de", die als Rankingplattform für die Verwendung von Studiengebühren im Netz steht, als Pro-Gebühren-Forum entlarvt, ist sie doch getragen von der vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall finanzierten "Stiftung Neue Soziale Marktwirtschaft" – die, wie der Stern treffend zum Ausdruck bringt, einen "massiven Feldzug für den Umbau des Sozialstaates" betreibt.

Hier geht’s zum Artikel:

Matthias Lauerer: "Unicheck" und die lieben Lobbyisten.

[Ausdrücklich sei auch auf das auf der Artikelseite zu betrachtende Bild verwiesen, das das inzwischen berühmte "Für Solidarität und freie Bildung"-Plakat von Marcel Hennes, geschätzter Kollege der Liste Fachkraft, zeigt.]


Kopfschütteln indessen erregt ein Artikel der Wirtschaftswoche, dessen widersinnige Logik der ebenfalls geschätzte Kollege m.eik Michalke auf seinem Blog erläutert. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich das Wirtschaftsblatt weniger dem qualitätsjournalistischen Auftrag von neutraler Information oder sachlich fundierter Meinungsbildung nachkommt als sich vielmehr geriert wie die Speerspitze der Befürworter des Bezahlstudiums und der zinslechzenden Studienkreditanstalten. Das mal abgesehen vom widersinnigen Verständnis des Autors von finanzwirtschaftlichen Grundlagen. Ich empfehle nachdrücklich m.eiks Blogbeitrag "die stiftung iii: return of the reek", der nicht nur inhaltlich überzeugt, sondern – wie üblich – auch hohen Unterhaltungswert besitzt.

Den WiWo-Artikel gibt es hier:

Christian Schlesinger: Kopf frei dank bester Chancen zur Finanzierung des Studiums

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