Deutschlandreise

Es wird doch nun tatsächlich mal Zeit für ein gewisses update (zu deutsch: Aufdatum) hinsichtlich der Dinge, die ich da in den letzten Monaten, wenn nicht gar Wochen, erleben durfte.

(Bildunterschriften: s.u.)

Gesang und Garten

Nun denn, seit gut einer Woche bin ich nun mal wieder in Madrid und erhole mich (schwer arbeitend und Fußball schauend, versteht sich) von den zwar Strapazen, aber doch nur positiven solchen, die sich mir während eines fast vierwöchigen Deutschlandaufenthaltes (Beginn: 9. Mai, Ende: 2. Juni) zu durchleben vergönnt war. Dieser begann Anfang Mai mit den Gesangsaktivitäten, auf die ich HIER und die Presse HIER bereits ausführlich hinwies. Kurz davor, dazwischen, danach und mittendrin (oder so ähnlich) genoss ich zumindest einige wenige Tage im heimatlichen Ahornweg in Altenkirchen. Die Idylle des Gartens, der Libellen-Paarungsräder, der hopsenden Frösche, badenden Birkenzeisige, stachelnden Igel und brunftigen Molche sowie ein kleines aber feines, luftiges neues Zimmer mit Schreibtischblick direkt in die oben erwähnte Idylle sind denn auch schlagende Argumente, in der etwaigen Gluthitze, die aller Voraussicht nach im August über Madrid hereinbricht, womöglich für ein paar Wochen in den Westerwald zu entfleuchen.

 

Marburg – mal wieder

Genossen habe ich auch die Genossen in Marburg – namentlich das Zusammentreffen mit den noch verbliebenen Hochschulpolitikern der Liste Fachkraft (denen ich übrigens auch diesen Blog zu verdanken habe), einen herrlichen Grillabend auf der Balkonidylle in der Kantstraße und allerhand arbeitsamen Ideenaustausch mit den ehemaligen Chefs und Kollegen der AG Tierökologie, die meine vielleicht etwas aufdringliche Verbundenheit wahrscheinlich über Jahre hinweg nicht loswerden. Doch neben den persönlichen Begegnungen machte mir mein Marburg-Aufenthalt, das Schlendern durch die urigen Gassen etwa oder das Wandeln an der Lahn, bewusst, dass ein Moloch wie Madrid, wo man zunächst U-Bahnschächte und Menschengedränge aushalten muss, um im Park einen Baum zu sehen, für mich auf Dauer nicht zur Heimstatt/dt werden kann.

 

Im Osten geht die Sonne auf

Im Anschluss an Westerwald und Lahntal fuhr ich gen Osten, wo ja bekanntlich die Sonne aufgeht. Und das tut sie besonders, wenn man liebe Freunde (in diesem Falle weiblichen Geschlechts) wiedertrifft. In Leipzig also begab es sich, dass ich einerseits den bei meinem letzten Besuch vor gut drei Jahren gewonnenen durchweg und in jederlei Hinsicht positiven Eindruck von dieser Stadt nachhaltig ausbauen konnte – insbesondere auch in Form einer ausführlichen Besichtigung des Zoos. Dieser gehört unter den Tiergärten Deutschlands, die ich in meinem langen Leben bisher anzuschauen vermochte (eine Auswahl: Köln, Frankfurt, München, Rostock, Berlin, Wuppertal, Neuwied, Duisburg, Hamburg, Münster), zu den schönsten und mit Sicherheit tiergerechtesten. Besonders beeindruckend ist das Pongoland, wo große Gruppen unserer nächsten Primatenverwandten (Schimpansen, Bonobos, Orang-Utans, Gorillas) durch riesige Freilandanlagen sowie stattliche Urwaldhallen streifen können. Doch neben dem Zoo gab es auch andere kulturelle Schmankerln aus den Genres Kammermusik und Film, und mein Geburtstag, der meinem soeben erwähnten langen Leben während der die Zahl 29 zufügte und den ich während der Leipziger Tage erleben durfte, wird mir sicher noch lange – ebenfalls durchweg positiv – in Erinnerung bleiben.

 

Kurs auf Modellierung

Der eigentliche Grund, warum ich mich Mitte Mai ins Sachsenlande begab, liegt aber wiederum in der Wissenschaft zu suchen, denn ein Kurs zur
Ökologischen Modellierung fand in Leipzig und Bad Schandau statt, ausgerichtet vom Department Ökologische Systemanalyse des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Für diesen hatte ich mich beworben und als einer von ca. 20 Auserwählten aus aller Welt – die Teilnehmer kamen aus Frankreich, Norwegen, Australien, Tansania, Südafrika, Spanien, Deutschland, Polen, Tschechien, England, Kanada – durfte ich also Vorträge und praktische Projektarbeit über mich ergehen lassen. Letzteres hört sich allerdings deutlich zu negativ an, denn der Kurs war sowohl in seiner inhaltlichen Zusammensetzung als auch in der didaktischen Aufbereitung ganz hervorragend. Da kommt noch erschwerend hinzu, dass Unterbringung, Verpflegung und landschaftliche Umgebung (letzteres zumal in Bad Schandau, mitten im Elbsandsteingeburge, am Rande des Nationalparks Sächsische Schweiz) (a) ganz vorzüglich und (b) gänzlich gratis, da alles im Rahmen einer EU-Netzwerk-Kurs-Förderung stattfand, war. Ein rundum gelungener Kurs also. Vor allem weiß ich jetzt um die besondere Bedeutung des Semikolons in C++ – alle, die schonmal mit dieser Programmiersprache gearbeitet haben, wissen, wovon ich rede.

 

Fazit

Alles in allem war also mein Deutschlandaufenthalt außerordentlich erlebnis-, erfolg-, und lehrreich! Ich freue mich schon auf den August…

 

Bildunterschriften

Bild 1: Vogelwart mit soeben aus Kellerloch gerettetem Stachelritter
Bild 2: Paarungsrad der Frühen Adonislibelle
Bild 3: Hungriger Graureiher im Zoo Leipzig
Bild 4: Schlafendes Giraffenkind im Zoo Leipzig
Bild 5: Blick über den Nationalpark Sächsische Schweiz

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