Congratulations, World!

Nun ist er also gewählt, der neue amerikanische Präsident. Ich gratuliere Barack Obama zu diesem Erfolg, doch mit ihm vor allem den Vereinigten Staaten von Amerika sowie letztlich der ganzen Welt, dass die unsägliche Bush-Präsidentschaft mit all ihren verkorksten außen- wie innenpolitischen (Re-)Aktionen am 20. Januar, wenn Obama vereidigt wird, ein Ende haben wird.

Zu hoffen ist indes, dass der neue Präsident den immensen Herausforderungen, deren Bewältigung auf ihn warten, gerecht werden wird. Denn in sehr vielen Bereichen ist es nun Zeit (bzw. eigentlich schon zu spät), mit Tatkraft, Vernunft und Weitblick zu handeln. Drei der Handlungsfelder, in denen die neue US-Administration schnellstens zur Tat schreiten muss, will ich nennen:

Klimapolitik

Der neue Präsident wird, nachdem der alte beim Thema Globale Erwärmung den Amerikanern noch weismachen wollte, man müsste doch nur die Klimaanlage ein paar Grad kühler stellen müsste, seinen Landsleuten klarmachen müssen, dass sie ebenjene Klimaanlage eher ein paar Grad wärmer stellen, aber viel wichtiger noch, mit sparsameren Autos weniger fahren, ihre Häuser dämmen und ihren Stromverbrauch drosseln müssen. Das wird schwer, aber diese Notwendigkeiten zu vermitteln liegt im ureigenen Interesse auch der Amerikaner – ganz abgesehen von ihrer Vorbildfunktion als der Wirtschaftsnation der Erde.

Außenpolitik

Im Irak wartet sicherlich die komplizierteste Aufgabe: Einen Rückzug der amerikanischen Truppen zu organisieren, der das Land in weniger Chaos als bisher hinterlässt – eine schier unlösbare Aufgabe! Im Nahen Osten hat die Bush-Regierung rein gar nichts im Sinne von mehr Frieden und weniger Gewalt zu vollbringen vermocht Dies muss der neue Präsident mit seinem neuen Außenminister mit Nachdruck auszugleichen versuchen. Ja, und grundsätzlich ist es an der Zeit, dass die USA ihrer Verantwortung gerecht werden, die ihr als einziger Weltmacht zukommen: Multilateralismus zu pflegen, die UNO zu stärken und die Vision einer gerechteren Globalisierung zu entwickeln.

Innenpolitik

Im eigenen Lande schließlich harren gleichfalls immense Probleme ihrer Lösung. Barack Obama wird es schwer haben, diese zum Besseren zu wenden, von der Hypotheken- und Finanzkrise bis hin zum desolaten Gesundheitssystems. Zu wünschen ist es den Vereinigten Staaten und ihrer Bevölkerung, wenn tatsächlich der Wandel, der das Leitmotiv in Obamas Wahlkampf war, auch das Leitmotiv für seine Politik werden wird, und zwar hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit und dem Wieder-Schließen der gewaltig klaffenden Schere zwischen Arm und Reich, hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit, hin zu mehr haushaltspolitischer Solidität und hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik.

Der Weg zur Bewältigung dieser Herausforderungen wird hart und steinig. Doch ich bin überzeugt, dass Amerika den richtigen Präsidenten gewählt hat, der diese voller Elan und ausgestattet mit der Vision von einer besseren Welt anzugehen vermag.

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