Wahlkampfzeit: Ein Blick nach Hessen

Entgegen der landläufigen Redensart verdirbt im Bundesland Hessen nur ein Koch den Brei. Der schwarze Ministerpräsident steht im Wahlkampf, droht seine Mehrheit zu verlieren und findet, na was schon: Böse Ausländer, die man plötzlich unbedingt bekämpfen muss. Dem Kommentar von tagesschau online, der hervorragend das Versagen der hessischen Landesregierung in den wichtigsten Politikfeldern beleuchtet, ist nichts hinzuzufügen – danke an Steffen Jenter vom Bayerischen Rundfunk!

Frohe Weihnachten!

Es waren turbulente Wochen, die nun hinter mir liegen. Zwar haben sich die aufregenden und spannenden Wellen der Vielreiserei, die durch den Sommer hindurch meinen Alltag prägten, seit Anfang November an den Felsen meines neuen Erstwohnsitzes Madrid etwas beruhigend gebrochen, doch ist ein Leben in der spanischen Hauptstadt keineswegs von einem Leitmotiv der Geruhsamkeit geprägt: Bürokratiehürden, Wohnungssuche, Arbeit, Bier mit Kollegen, mehr Arbeit, Wohnungseinrichtungsbesorgungen, mehr Arbeit, mehr Bier mit Kollegen, noch mehr Arbeit, Weihnachtsgeschenkkauf, noch mehr Bier… – all das hat auch meine Wochen in Madrid weiterhin spannend und erlebnisreich sein lassen. Und keinesfalls kommt es mir zu, eine Beschwerde vom Stapel zu lassen angesichts meines derzeitigen Lebens, welches ich doch durchweg als großes Privileg, ja als Glück bezeichnen kann und will.

Doch trotzdem empfinde ich große Freude, nun die Weihnachtstage im Kreise meiner Familie zu verbringen. Dieser Tage zeigt es sich für mich einmal mehr, dass der Mensch Anker braucht. Ein solcher Anker sind die Weihnachtsrituale, die sich in meiner Familie Jahr für Jahr erleben lassen. Dazu gehört der Spruch des Vaters zum Weihnachtsbaum: “So einen schönen Baum hatten wir noch nie”, dazu gehören die drei üblichen Lieder, die vor der Bescherung zu meinem Klavier(ver)spiel erklingen (Oh du fröhliche / Es ist ein Ros entsprungen / Stille Nacht, heilige Nacht), dazu gehören Sekt, Rotwein und gutes Essen, und schließlich die Christmette in der Altenkirchener katholischen Kirche St. Jakobus major. Und innerhalb letzeren Ritualteiles – des eigentlichen Höhepunktes der Heiligen Nacht – ereignen sich wiederum viele Rituale, die, obgleich man sie eigentlich gerne missen möchte, doch irgendwie auch dazugehören, beispielsweise ein Kirchenchor, dessen Intonation nach einem Takt um mehr als einen Halbton abgesackt ist oder ein Pfarrer, dem es trotz allen guten Willens nicht gelingt, in seiner Weihnachtspredigt einen Gedanken zu einem sinnvollen Ende zu bringen, der nicht einmal von Hölzchen auf Stöckchen kommt, sondern zahlreiche vollkommen zusammenhanglose Gedankenhölzchen hintereinanderlegt. Doch trotzdem ist die Christmette nicht nur abstrakt für den Katholiken der Höhepunkt der Weihnacht, nein, auch realiter war der Weihnachtsgottesdienst für mich an diesem 24. Dezember das wichtigste Ereignis: Die Menschwerdung Gottes ist eben für mich als Christ ein so tiefgreifend berührendes Ereignis, zumal umrahmt von den Liedern “Heiligste Nacht” zum Sanctus und “Stille Nacht” zum Schluss, zumal mit Weihrauch, Gebet und Segen, dass mir im wahrsten Sinne das Herz aufgeht.

Mit diesem “offenen Herzen”, so sei es mir an dieser Stelle an der Grenze zu Sentimentalität und Pathos auszusprechen gestattet, wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest. – In diesen Wunsch schließe ich auch und ausdrücklich alle, die mit der Geschichte, ja dem Sinn der Weihnacht nichts anfangen können, ein – mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen.

Frohe Weihnachten,

Ihr und Euer

Christian Hof

Madrid hat mich wieder!

Nun wird es aber langsam Zeit, werden sich viele denken, die hier – die einen häufiger, die anderen seltener – reinschauen, und entweder gar nichts aktuelles oder Gastbeiträge vorfinden. Und da ich auch schon von diversen treuen Bloglesern explizit darauf angesprochen wurde, dass ich ja gar nichts mehr schreibe, will ich doch nun endlich mal wieder etwas eigenes beitragen, und wenn es sich nur, wie bei eben bei diesem Eintrag hier, um einen einen kurzen Auszugslagebericht meines aktuellen Daseins handelt.

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Selber denken statt “Licht aus!”

Strom aus im Springer-Verlag! – ein Gastbeitrag von Lars Bullmann

Und noch ein Gastbeitrag! – Doch keine Angst, ich werde hier in Zukunft nicht ständig die Feder aus der Hand geben. Aber der geschätzte Kollege Lars Bullmann hat heute eine so grandiose E-Mail fabriziert, deren Inhalt ich – mit seiner Erlaubnis, versteht sich – sehr gerne dem lesenden und eigenständig denkenden Publikum zum Konsum anheim geben möchte. 

Worum geht es? Um den Klimaschutz. Da haben sich nun allerlei Konzerne und Verbände zusammengerottet, um es am 8. Dezember in den deutschen Landen dunkel werden zu lassen. Fünf Minuten Finsternis für die Rettung des Weltklimas – wer legt da nicht gerne mal den Schalter um. Doch ist das nicht etwas kurz gedacht? Lesen Sie selbst, was Lars darüber denkt (wobei er übrigens meine volle inhaltliche Unterstützung erfährt).

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WAS, AHLEWOSCHT IST METTWURST?

Wurstwelten – Ein Gastbeitrag von Sofia Egerton

Mein Blogwursteintrag und insbesondere der dazugehörige ZEIT-Artikel hat doch tatsächlich emotionale Bewegungen entfacht, die ihresgleichen suchen. Diese in Worten auszudrücken hat sich Sofia, die geschätzte Freundin meiner geschätzten Ex-Mitbewohnerin Constanze gleich daran gemacht, und so freue ich mich, in diesem Sinne den ersten Gastbeitrag auf diesem meinem Blog veröffentlichen zu können. Ich sage nur soviel: Ihn zu lesen lohnt sich, nicht nur aus kulinarischen, sondern auch aus literarischen und humoresken Gründen!

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Ein Jubiläum der besonderen Art

Mit diesem Eintrag halte ich Rückblick auf ein besonderes Kulturereignis. Der Landesjugendchor Rheinland-Pfalz beging im Oktober gebührend sein 25jähriges Jubiläum. Und was soll ich sagen – glücklich kann ich mich schätzen, dass ich an diesem Musikerlebnis mitgestaltend teilhaben durfte.

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Na endlich!

Endlich gibt es einen neuen Blogeintrag. Doch ich will keine zu großen Erwartungen schüren, denn dies wird wieder einmal “nur” ein Konzerthinweis. Ich verspreche jedoch, dass ich in den nächsten Wochen über die vergangenen Wochen mit dem einen oder anderen Beitrag berichten werde.

“Choronal forte” in concert

 

Morgen, übermorgen und am nächsten Wochenende gibt es insgesamt drei weitere Gelegenheiten, das Programm “Erschreckend maskuliner A-cappella-Gesang” von Choronal forte live zu erleben – diesmal in Sinzig am Rhein, in Wittlich an der Mosel und in Bad Kreuznach an der Nahe. Weitere Informationen gibt es unter www.choronal.de.

Wer das verpasst, hat was versäumt! Ehrlich!

Deutsche Fußtritte für Menschenrechte

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat in einem bemerkenswerten Urteil festgestellt, dass der UN-Sozialpakt, der als völkerrechtlicher Vertrag im Jahr 1973 von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde und somit den Rang eines Bundesgesetzes erhielt, "weder darauf angelegt noch geeignet [sei], innerstaatlich als unmittelbar geltendes Recht angewandt zu werden." Zugespitzt übersetzt bedeutet dies: Die von Deutschland unterschriebenen Menschenrechte sind Absichtserklärungshülsen, die letztlich keine juristische Verwertbarkeit besitzen.

Da frage ich mich: Wo leben wir eigentlich?

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Choronal in Mainz

Liebe Kulturinteressierte,

es ist soweit: In allernächster Zukunft gibt es ein weiteres Highlight der A-cappella-Musik. Choronal forte gastiert mit seinem Programm “Ab 12 – erschreckend maskuliner A-cappella-Gesang” in Mainz (14. Oktober, 20 Uhr, Bürgerhaus Mainz-Weisenau). Wer da nicht hingeht, verpasst was – so sagt zumindest die Presse, die uns mit den Beschreibungen “Gesangskunst vom Feinsten”, “Akustisches Sternemenü” oder “Juwel der Kleinkunst” bedachte. Also: Nichts wie hin! Informationen zum Ensemble, zu den Konzertterminen und zur Kartenbestellung gibt es auf www.choronal.de. Und drei weitere Blogbeiträge zu Choronal forte aus meiner Feder gibt es hier, hier und hier – mit Fotos von Sascha Rösner!